Wie gelingt Innovation auf dem Land? Diese Frage stand im Zentrum des Forschungsprojekts LIONA, das jetzt mit einer umfassenden Studie samt Werkzeugkasten abgeschlossen wurde. Es ist das erste realisierte Vorhaben im Rahmen des Landvorteil-Bündnisses.
Warum wir ländliche Innovationsräume neu denken müssen
Ländliche Regionen gelten oft als strukturschwach und innovationsfern – ein Bild, das die LIONA-Studie eindrucksvoll korrigiert. Anhand von vier europäischen Fallregionen (Heide/Dithmarschen, Vilstal/Landshut, St. Pölten und Dalfsen) zeigt die Untersuchung: Ländliche Räume sind Orte vielfältiger Innovation – sozial, technologisch und wirtschaftlich.
Gängige Innovationsindikatoren greifen zu kurz. Sie übersehen soziale und zivilgesellschaftliche Initiativen, kleinteilige Lösungsansätze oder kreative Regionalentwicklungsprojekte, die oft außerhalb traditioneller Innovationssysteme entstehen.
Die 5 Erfolgsfaktoren ländlicher Innovation
Die Studie identifiziert fünf zentrale Erfolgsfaktoren, die überall dort wirken, wo ländliche Innovationsökosysteme erfolgreich sind:
1. Entwicklungsimpulse von innen & außen
Transformation gelingt im Zusammenspiel lokaler und externer Impulse.
2. Anker-Organisationen
Starke Akteure, die vernetzen, koordinieren und als Schrittmacher wirken.
3. Beteiligung & Teilhabe
Wenn Menschen mitgestalten, wird Innovation zum Gemeinschaftsprojekt.
4. Nachhaltigkeit mit Wirkung
Innovationen müssen ökologisch, sozial und ökonomisch tragfähig sein.
5. Innovationsfreundliche Kultur
Offenheit, Vertrauen und Fehlerfreundlichkeit sind die Basis für Neues.

Konkrete Tools für die Regionalentwicklung
Neben theoretischen Erkenntnissen liefert die Studie praxistaugliche Werkzeuge:
🔹 Ein Modell zum ganzheitlichen Verständnis ländlicher Innovationsökosysteme
🔹 Ein Werkzeugkasten mit 5 Handlungsfeldern und über 50 Reflexionsfragen
🔹 Ein Playbook mit Workshopkonzepten zur direkten Umsetzung
🔹 Inspirierende Fallstudien, die konkrete Umsetzungswege zeigen
Fazit: Ländliche Regionen sind Zukunftsräume
Die LIONA-Studie zeigt klar: Innovation ist kein städtisches Monopol. Ländliche Räume verfügen über enorme Potenziale, die wir erkennen, aktivieren und strategisch fördern müssen. Jetzt gilt es, dieses Wissen in die Praxis zu bringen.
Die vollständige Studie zum Download:
neuland21 e.V., Leuphana Universität Lüneburg (2025): Innovation stärken – Regionen stärken: Ländliche Innovationsökosysteme nachhaltig gestalten. Bad Belzig / Lüneburg.
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